Ortho-M Dres. Noe • Kettler • von Wehren • Klein

Kinder-Sprechstunde

Neugeborenenorthopädie

Die frühzeitige Erkennung einer angeborenen Störung bietet die Möglichkeit zur Heilung der Erkrankung. Zur Beurteilung der Hüftgelenke wird beim Baby der Ultraschall genutzt. Fußfehlbildungen wie Sichelfuß oder Hackenfuß können oft mit einfachen Maßnahmen reguliert werden. Etwas aufwändiger kann sich die Therapie beim seltenen Klumpfuß gestalten. Mit einer Gipstechnik lässt sich hier ebenfalls gut korrigierend einwirken. Fehlstellungen an der Wirbelsäule sind in der Regel mit Lagerungsmaßnahmen oder Krankengymnastik zu behandeln. Wichtig ist gerade beim Neugeborenen nicht die Augen vor den “Problemchen” zu verschließen, bevor die zu echten Problemen werden.

Säuglings – Hüftscreening

Die Ultraschalluntersuchung des Hüftgelenks beim Neugeborenen bietet die Möglichkeit einer frühzeitigen und sicheren Diagnose der Hüftdysplasie (Fehlanlage des Hüftgelenks) und der angeborenen Hüftluxation (Verrenkung des Hüftgelenks). Es eröffnet so die Option – durch vergleichsweise harmlose Therapiemaßnahmen – die Form des Hüftgelenks zu normalisieren.

Die Hüftdysplasie ist mit einer Häufigkeit von 2-4% die Häufigste angeborene Erkrankung. Die Hüftgelenkspfanne ist hierbei zu flach angelegt oder nur unvollständig ausgereift.

Die Folgen einer nicht behandelten Hüftdysplasie sind Funktionsstörung und Minderbelastbarkeit des Hüftgelenks. Erste Auffälligkeiten zeigen sich, wenn das Kind nicht richtig Laufen lernt oder wenn Gangbildstörungen auftreten. Später kommt es durch die ungleichmäßige Druckverteilung im Gelenk zu einem sehr frühzeitigen Hüftverschleiß, der schon im Alter von 20 Jahren aufwändige Operationen (Becken-3-fach-Osteotomie) oder den Einbau eines künstlichen Hüftgelenks (TEP = Totalendoprothese) notwendig machen kann.

Wenn möglich sollte – nicht nur bei Risikokindern – bereits in den ersten Tagen nach der Geburt ein Ultraschall der Hüften durchgeführt werden. Seit 1996 gehört das Hüftscreening als obligatorische Ergänzung zu den Vorsorgeuntersuchungen des Kindes (Begleituntersuchung bei der „U3“ im Alter von 4-6 Wochen).

Im Rahmen unserer Zusammenarbeit mit der Frauenklinik Taxisstraße im Rotkreuzklinikum, führen wir bereits bei Neugeborenen ein sonographisches Hüftscreening durch, um bei vorliegender Hüftdysplasie frühzeitig eine entsprechende Behandlung einleiten zu können.

Bei der Anfertigung und Auswertung der Aufnahmen müssen strenge Qualitätskriterien eingehalten werden. Abhängig vom Befund wird mit einer – nach Schweregrad gestaffelten – Abspreizbehandlung begonnen. Die Therapie ist schmerzfrei und belastet die Neugeborenen kaum. Die Prognose ist dabei in der Regel so gut, dass nach wenigen Monaten die Behandlung erfolgreich beendet werden kann. Im Erwachsenenalter sind dann keine Spätfolgen der angeborenen Hüfterkrankung zu erwarten.

Orthopädische Kindersprechstunde

Die Orthopädie hat ihre Wurzeln in der Behandlung von angeborenen oder erworbenen Störungen am Bewegungsapparat (Knochen, Gelenke, Muskeln) bei Kindern.
Je nach Altersgruppe gibt es Besonderheiten bei der Behandlung der kleinen Patienten.
Eine spezielle Herausforderung ist die Unterscheidung von ernsthafter Erkrankung und normalem Befund sowie die entsprechende Beratung der Eltern.
Durch schonende Diagnoseverfahren können insbesondere bei Erkrankungen der Hüfte, aber auch von Fuß und Wirbelsäule, Störungen früh erkannt und damit wirksam behandelt werden. So führen wir beispielsweise in Zusammenarbeit mit der Frauenklinik im Rotkreuzklinikum auf der Neugeborenenstation eine orthopädische Vorsorgeuntersuchung durch, die aus einer klinischen Untersuchung und einem sonographischen Hüftscreening besteht.

Um unseren kleinen Patienten die notwendige Aufmerksamkeit zu sichern, bieten wir in unserer Praxis Sondersprechstunden für Säuglinge und Kinder an.

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