Ortho-M Dres. Noe • Kettler • von Wehren • Klein

Ellenbogen

Viele Ellenbogenerkrankungen können mit arthroskopischen Techniken behandelt werden. Dies sind Eingiffe zur Entfernung von freien Gelenkkörpern und Gelenkschleimhautveränderungen oder das Lösungen von Einsteifungen. Knochenbrüche lassen ich vielfach über kleine Schnitte einrichten und fixieren. Bei schweren Gelenkverschleiß (Cubitalarthrose) kann ein Gelenkersatz erwogen werden.

Die Behandlung von Gelenkbrüchen ist mit Schrauben oder modernen Platten sicher zu bewerkstelligen. Knorpelschädigungen oder die Entfernung von Gelenkkörpern lassen sich mit unterschiedliche Verfahren zum Teil arthroskopisch behandeln. Auch der endoprothetische (künstliche) Gelenkersatz des Ellenbogens bei starkem Knorpelverschleiß ist ein Bestandteil des Behandlungsspektrums.

Tennisellenbogen (Epicondylitis) – Golfellenbogen

Veränderungen der Muskelansätze an den Knochenvorsprüngen des Oberarms führen häufig zu chronischen Ellenbogenschmerzen mit Ausstrahlung in den Unterarm und die Hand. Eine Vielzahl von Behandlungsansätzen (Injektionen mit Kortison, Hyaluronsäure, aktivierem Thrombozytenplasma, Bandagen, Salben, Akupunktur, Stoßwelle) werden zur Schmerzbehandlung eingesetzt.

Erstmaßnahmen sind Eigenübungen (Dehnungen, Kräftigungen und häufige kurzzeitige Kühlungen), eingesetzt werden. Diese sollten konsequent täglich über mindestens 6 Wochen durchgeführt werden.

Weitere nicht operative Maßnahmen sind lokale Injektionen, Bandagen und Stoßwellenanwendungen. Vorsicht ist mit Kortisoninjektion geboten, da längerfristig Gewebeschwächungen auftreten konnen

Operative Verfahren (arthroskopisch, minimalinvasiv oder offen) lösen Anteile der Muskelansätze vom Knochenursprung ab. Damit wird der schmerzhafte Prozess unterbrochen. Die Muskelansätze sollten bei offenen Eingriffen allerdings wieder befestigt werden, damit die Stabilität erhalten bleibt. Falls allerdings eine Bandinstabilität (z.B. radiale Rotationsinstabilität) vorliegt, müssen Verfahren eingesetzt werden, um den Ellenbogen zu stabilisieren.

Einige Eingriff können ambulant vorgenommen werden. Bis zur Wundheilung wird eine Ruhigstellung für ca. 10 Tage durchgeführt.

Ein Informationsblatt für Übungsprogram beim Tennisellenbogen steht zum Herunterladen bereit:

Tennisellenbogen-Info

Einengung des Ulnarisnerv am Ellenbogen (Kubitaltunnelsyndrom)

Die Einengung des Ulnarisnerv (Kubitaltunnelsyndrom, Sulcus ulnaris Syndrom) an der Innenseite des Ellenbogens führt zu Schmerzen und Irritationen in der Region und auch mit Ausstrahlung bis in den Ring- und Kleinfinger.

Neben Taubheitsgefühl können auch Lähmungserscheinungen der Kleinfinger auftreten. Zur Diagnose wird eine neurologische Messung der Nervenleitfähigkeit durchgeführt.  Mit einer Operation, die auch endoskopisch unterstützt durchgeführt werden kann,  wird der Nerv in der Rinne (Sulcus) am Ellenbogen befreit.

Riss der Bizepssehne am Unterarm (Distale Bizepssehnen Ruptur)

Die wichtige Bizepssehne kann bei großer Krafteinwirkung reißen und so zu einer Kraftminderung der Ellenbogenbeugung und Unterarmaußendrehung führen. Häufig ist ein nach oben verschobener Muskelbauch sichtbar. Gerade bei beruflicher Belastung ist eine operative Sehnennaht ratsam.

Hierzu wird ein Verfahren angewendet, das ein kosmetisch ansprechendes Ergebnis liefert und auch die wichtige sofortige Nachbehandlung ermöglicht.

Über einen kurzen Hautschnitt wird die gerissene Sehne geborgen und durchflochten. Über eine weitere Inzision wird sie am Unterarm (Speiche) in einer Nut knöchern befestigt. Die Belastungsfähigkeit ist nach einer Beübungsphase (mit einer Bewegungsschiene über 5 Wochen) nach 8 bis 12 Wochen wieder gegeben.

Ellenbogenarthrose

Die Auslöser der Knorpelzerstörung der Gelenkflächen sind meist durch langjährige Belastungen oder Wurfsportarten bedingt. Auch nach Knochenbrüchen (distale Humerusfrakturen) oder entzündlichen Erkrankungen, wie z.B. Rheuma, sind derartige Schädigungen häufig.

Schmerzen und Bewegungseinschränkungen auf, die mit konservativen Maßnahmen nicht mehr ausreichend gebessert werden können, sind arthroskopische oder offene Verfahren sinnvoll. Neben der Entfernung von knöchernen Anbauten, Gelenkkörpern und Glättung von Gelenkflächen, ist die Entfernung von entzündlichen Schleimhautveränderungen (Synovialitis, Synovektomie) nötig. Bei kleineren isolierten Knorpelschädigungen kann eine Knorpeltransplantation erwogen werden. Schwere Gelenkveränderungen erfordern den künstlichen Gelenkersatz (Ellenbogenprothese) oder die Entfernung von Gelenkflächen (Resektionsarthroplastik, Radiusköpfchenresektion).

Ellenbogenbrüche (Frakturen am Ellenbogen)

Nach Stürzen können unterschiedliche Ellenbogenbrüche entstehen.

Gering verschobene Knochenbrüche können meist ohne Operation behandelt werden, während bei Verschiebungen (Dislokation) der Bruchenden oder Gelenkstufen die operative Einrichtung (Reposition) für eine regelrechte Knochenheilung günstiger ist und auch eine schnellere Nachbehandlung erwarten lässt. Mit stabilen Plattensysteme aus Titan können die Knochen sicher fixiert werden und erlauben die wichtige Bewegungstherapie unmittelbar nach der Operation.

Trümmerbrüche oder Brüche mit Verrenkung des Ellenbogens benötigen eine längerfristige Nachbehandlung. Wegen der Schwere des Bruchs muss in manchen Fällen mit Bewegungseinschränkungen im Ellenbogen gerechnet werden. Bei älteren Patienten mit starken Gelenkzertrümmerungen kann auch eine Ellenbogengelenkprothese von Vorteil sein.

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